„Mama kocht“ – Rezension – „Jeden Tag ein Buch“ Tag 1

jeden-tag-ein-buch_arianebilleHeute geht die neue “Jeden Tag ein Buch” Woche los. Mehr dazu könnt Ihr HIER bei Astrid von “Arthurs Tochter“ nachlesen. Sie hat sich diese Themenwoche vor ca einem Jahr ausgedacht und das erste Mal durchgeführt. Kurz: es geht darum, dass Blogger Genussbücher vorstellen. Nun geht es in die dritte Runde und ich freu mich wieder dabei zu sein.

140421_mama_kocht_01Eröffnen möchte ich die Woche mit einem schönen und emotionalen Kochbuch: Mama kocht* von Sylvan Müller (AT Verlag). Es geht darin um „Erinnerungen und Rezepte aus Mutters Küche“ was man aber nicht wörtlich nehmen braucht. Neben Müttern tauchen auch Väter, Schwiegermütter und Omas auf. Familie ist das Stichwort. Zu jedem Rezept gibt es eine echte Geschichte, die mal witzig, oft aber auch rührend bis traurig ist. Ich hatte beim Lesen tatsächlich hin und wieder einen richtigen Kloß im Hals. Zum Beispiel als Rebekka erzählt wie sie die albanische Familie ihres Mannes im Kosovo besucht, wo sie als Flüchtlinge leben, und so herzlich empfangen wird als ob sie sich schon immer kennen würden.

Design/Bildgestaltung
Fangen wir doch, wie immer, mit dem Cover an: Der AT Verlag bringt wirklich hochwertige Bücher raus. So auch dieses Mal. Der Einband fasst sich an wie stoff in Kombination mit Papier (das Foto ist glatt). Das Schwarz-Weiß-Foto ist passend und authentisch. Die um 90 Grad gedreht Schrift ist gewöhnungsbedürftig, auf dem Titel aber nicht störend. Hat was.
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Was die Gestaltung IM Buch angeht bin ich etwas zwiegespalten. Auf der einen Seite haben wir hier einige alte Fotos (sicherlich aus den jeweiligen Familienalben), die die Geschichten bebildern sowie schöne aktuelle Fotos der Gerichte. Das ist eine wirklich schöne Mischung. Auf der anderen Seite haben wir den meiner Meinung nach nicht ganz so gelungenen Textsatz. Die um 90 Grad gedrehten Bildbeschriftungen sowie kleine Texte sind nicht mein Ding weil sie nicht auf Anhieb lesbar sind. Bestimmt wollte man hier aus der Masse rausstechen und es gelingt auch. Nur, wie ich finde, nicht unbedingt positiv. Vielleicht ist es aber auch eine Geschmackssache 😉 Die Überschriften sowie die Geschichten sind in einer recht großen kursiven Schrift gesetzt. Finde ichnicht schlecht und bestimmt können das in dieser Größe auch die teilweise heute noch lebenden älteren Verwandten lesen 😀
Die Rezepte selbst sind recht schlicht, aber schön gestaltet.
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Aufbau
Am Anfang des Buches gibt es ein Inhaltsverzeichnis nach „SÜSSES“ und „SALZIGES“ und darin nach den Namen (der Mütter etc). Das ist ungewöhnlich und passt zu diesem Buch, da hier nun mal die Geschichten mit den Rezepten mindestens gleichwertig sind. Nach einem Vorwort des Autors geht es direkt mit den Geschichten und den dazugehörigen Rezepten los. Am Ende des Buches gibt es ersteinmal eine Doppelseite mit Erklärungen zu Ausdrücken wie mornderisch (am nächsten Morgen, am nächsten Tag) oder hingerschi (nach hinten, rückwärts). Auf einer weiteren Doppelseite erfährt man kurz noch etwas über die beteiligten Autoren, die Sylvan Müller unterstützt haben. Und ganz am Schluss gibt es doch noch ein Inhaltsverzeichnis nach Rezeptnamen.
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Alltagstauglichkeit
Da wir hier keine Rezepte aus Sternerestaurants vorgestellt bekommen, sondern Rezepte wie sie die jeweiligen Kinder und Enkel aus ihren Familien kennen gelernt haben, sind sie meiner Meinung nach gut für den Alltag geeignet.

Geschmack
Nachgekocht habe ich aus diesem Buch ein Rezept, das ich zwar nicht mir meiner eigenen Oma, aber dafür mit Omas im Allgemeinen verbinde: Dampfnudeln (KLICK zum Rezept). Es hat auf Anhieb geklappt und war sehr lecker.
frisch aus dem Ofen

Umsetzung
Es wurde versucht möglichst knapp und auf das Wesentliche reduziert zu formulieren. An ein Paar wenigen Stellen habe ich das gemerkt, weil mir persönlich da ein Paar Sätze/Infos mehr lieber gewesen wären. Gut umzusetzen sind die Rezepte aber dennoch.
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Preis-/Leistungsverhältnis
49,90 ist kein kleiner Preis, lohnt sich aber für diejenigen, die nicht nur ein Kochbuch möchten, sondern auch die Erzählungen dahinter zu schätzen wissen.
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Fazit
Ich mag das Buch sehr. Und zwar nicht nur wegen den Rezepten. Sie sind gut, wären für mich aber kein alleiniger Kaufgrund. Nein, es sind die Geschichten, die das Buch ausmachen. Viele haben mich wirklich berührt. Und das gibt den dazugehörigen Gerichten dann auch ein anderes Gewicht. Wer also auf der Suche nach mehr als „nur“ Rezepten ist, ist hier gut aufgehoben.

Bis morgen mit dem nächsten Buch 🙂
Eure Irina

PS: Hier geht es zur Übersicht der bisher rezensierten Bücher: KLICK

Bei meinen Rezensionen erfahrt Ihr meine wirkliche Meinung. Unabhängig davon ob es sich dabei um ein Buch handelt, das ich selbst gekauft habe oder eines, das mir (we dieses) zur Rezension zur Verfügung gestellt worden ist. Wenn mir etwas gefällt, schreibe ich es. Wenn nicht, schreibe ich es ebenfalls.

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2 Gedanken zu „„Mama kocht“ – Rezension – „Jeden Tag ein Buch“ Tag 1

  1. Das ist wirklich ein tolles Kochbuch und gerade die überlieferten Rezepte von den Mamas sind meist eh die besten. Das würde mir auch gefallen, aber bei dem Preis muss das leider noch etwas warten.

    Danke für die tolle Rezension!

    LG Alice

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